
Bürgerinitiative Rheinberg — Kieswende jetzt.
Sand und Kies werden seit mittlerweile über 120 Jahren am Niederrhein abgebaut, doch noch nie in so großem Stil wie heute. Noch nie war der Lobbyismus der Kiesindustrie so vehement wie jetzt. Und noch nie wurde eine so große Fläche auf einmal zum Abbau freigegeben.
Aber:
Es hat auch noch nie einen derart großen Widerstand der Bevölkerung gegeben.
Die Menschen am Niederrhein haben in den letzten Jahrzehnten gesehen und erlebt, was immer mehr Kiesabbau für ihre Heimat und Zukunft bedeutet, denn der Abbau hat bereits zu erheblichen Veränderungen des niederrheinischen Landschaftsbildes geführt.
Der Kiesabbau ist in seinen Auswirkungen irreversibel und geht voll zu Lasten der nachfolgenden Generationen. So kann und darf heute nicht mehr mit unseren Ressourcen umgegangen werden.
Unsere Forderungen
Kieswende hin zu einem maßvollen Abbau
Die Reduzierung der zulässigen Abbaumenge um jährlich 5% auf Basis des Durchschnitts der Jahre 2016-2018. Die Erhöhung des Versorgungszeitraums von 20 auf 25 Jahre muss zurückgenommen werden. Der Bedarfsbegriff für Kies und Sand muss verändert werden, um nicht mehr nur die Versorgung privatwirtschaftlicher Interessen zu berücksichtigen.
Transparenz schaffen
Es müssen die tatsächlich abgebauten Mengen offengelegt werden. Zusätzlich sollte eine gesetzliche Nachweispflicht für die Kiesindustrie über die Fördermengen und darüber, wohin die Mengen verbracht werden, verbindlich eingeführt werden.
Rohstoffabgabe einführen
Die Erlöse aus der mengenbezogenen Rohstoffabgabe auf Sand und Kies sollen in einen Fonds fließen, der die negativen externen Effekte der Abgrabungen abmildert, indem er Geld für die Folgen des Kiesabbaus bereitstellt.
Kieswende erfordert Baustoffwende
Teil dieser Baustoffwende muss ein geändertes Regelwerk zur Verwendung von Recyclingmaterialien werden. Außerdem sollte der flächendeckende Aufbau von Recyclingwerken für Baumaterial gefördert werden.
Renaturierung konsequent umsetzen
Höhere Maßstäbe bei der Renaturierung anlegen. Bürger:innen sollten nach der Auskiesung Zugang zu den Flächen haben. Kommunen müssen bessere Möglichkeiten haben, die Renaturierungen mitzuverhandeln. Vor Genehmigungen für Abbauflächen muss die Trinkwasserqualität im Rheinberger Stadtgebiet sichergestellt sein.
Flächen
Im Regionalplan werden insgesamt über 200 Hektar Flächen für den Kiesabbau in Rheinberg ausgewiesen. Dabei handelt es sich um drei Erweiterungen und zwei neue Abgrabungsflächen (sogenannte Potenzialflächen). Die folgenden Flächen sollen erweitert werden oder neu hinzukommen: